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  Biotoppflege - Krüppelwald am Höllenbach

AuersteinBei schönem Wetter fand sich am Samstag, den 16. April eine kleine Gruppe von aktiven Mitgliedern zur Arbeit im Krüppelwald bei Handschuhsheim zusammen.

Treffpunkt war der Parkplatz am Auerstein im Höllenbachweg, unterhalb der Felswand. Geleitet wurde der Pflegeeinsatz vom Biologen Sdravko Vesselinov Lalov mit dem Ziel, einen selten gewordenen Lebensraum und dessen Pflanzen- und Tiergemeinschaften zu erhalten.

KrueppelwaldZu Beginn der Veranstaltung erfuhren die Teilnehmer Grundlegendes über den Krüppelwald und seine einstige Entstehung. So erläuterte Herr Lalov, dass viele unserer heutigen Waldlandschaften maßgeblich durch den Menschen geprägt worden sind. Selbst vermeintlich ursprüngliche Biotope, wie der Krüppelwald entstanden so durch Menschenhand.

KrueppelwaldDie Waldentwicklung vollzog sich dabei in einem Zeitraum, in dem der Mensch schon nachweislich lebte. Die einst intensive Nutzung des gesamten Areals durch den Menschen begünstigte die Entwicklung des Krüppelwaldes maßgeblich. So stellten die Wälder in der damaligen Viehnutzung eine bedeutsame Futterquelle dar.

Ziegenherden und Schweine lockerten den Boden und erhöhten zugleich den Bodenabtrag. Auf diesen mageren Standorten bildete sich ein Krüppelwald, dessen Bäume durch die wenigen Nährstoffe im Boden kleinwüchsig - eben wie verkürppelt - blieben. Zu Beginn des 20 Jahrhunderts stellte der Krüppelwald noch das typische Waldbild in Heidelberg dar.

Die Teilnehmer erfuhren, dass ab den 1950er Jahren eine Aufforstung in und um Heidelberg begann. Die führte jedoch vor allem zu "Wäldern die man wollte". Meist sollten sie weniger dem Arterhalt dienen, sondern vor allem wirtschaftliche Ansprüche erfüllen. Das Verbreitungsgebiet des Krüppelwaldes wurde dadurch zunehmend kleiner, begleitet von einem drastischen Rückgang der Artenvielfalt.

Laubrechen Die Biotoppflege im Krüppelwald versucht, das "historische Relikt" mit seiner gesamten Artenvielfalt zu bewahren. So waren die Helfer zunächst damit beschäftigt, Laub zu entfernen, um dem Boden auf lange Sicht Nährstoffe zu entziehen. Dadurch wird das Aufkommen von seltenen Pflanzen gefördert, die auf magere Standorte angewiesen sind.

BiotoppflegeAuch das Entfernen von Brombeersträuchern, die zu den eingewanderten Pflanzenarten zählen, gehörte zu den Aufgaben der fleißigen Helfer. Denn: gerade die neuen, eingewanderten Pflanzen sind den heimischen Arten durch starke Ausbreitung und schnelles Wachstum oftmals deutlich überlegen.
 
BiotoppflegeBei der Biotoppflege ging es auch darum, kleinere Mikrobiotope mit idealen Lebensbedingungen für die Tierwelt anzulegen. Wie Herr Lalov zeigte, mussten dafür auch u.a. Stämme und Totholz zusammen getragen werden.
 
BiotoppflegeDas Anhäufen von Blättern in flachen Bereichen bietet gerade der Blindschleiche ideale Rückzugsmöglichkeiten. Von den durchgeführten Pflegemaßnahmen profitieren u.a. die Pechnelke (Foto), Eidechsen, seltene Käfer, Bienenarten und viele weitere Tierarten.

Herr Lalov macht den Teilnehmern deutlich, dass die Artenvielfalt der Flora und Fauna eher auf einen "kranken Wald" angewiesen ist, in dem neben feuchten und trockenen bzw. mageren und fetteren Bereichen auch sonnige und schattige Stellen vorhanden sind. Mit den Pflegeeinsätzen wird das Ziel verfolgt, eine Brücke zwischen dem wissenschaftlichen und dem praktischen Waldschutz zu bilden.

Diese Biotoppflegeeinsätze sind vor allem auf das Engagement der vorwiegend ehrenamtlich tätigen Naturschützer angewiesen. Ökostadt unterstützt deshalb die Biotoppflegemaßnahmen von Herrn Lalov. Sie können sich bei Interesse direkt an Herrn Lalov unter Tel: 0176-86309316 oder per e-Mail an sdravkovesselinovlalov@yahoo.de wenden.

   
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